Zahlungsmoral › Aus unserem Leben als Freelancer

von | Mai 31, 2024

Aus dem Leben eines Freelancers: mangelnde Zahlungsmoral - STEPHAN Digital

Plauener FitnessStudio erteilt Notfall-Auftrag. Bezahlung erfolgt keine.

Heute berichten wir aus unserem Leben und Arbeiten als Freelancer: über fehlende Zahlungsmoral, von einer frei erfundenen Gegenforderung zur Aufrechnung, bis hin zur Einschaltung eines Inkassobüros sowie einer Plauener Rechtsanwaltskanzlei. Gern würden wir mit Klarnamen berichten, aber das lässt die deutsche Rechtssprechung, zu unserem größten Bedauern, nicht zu; zumindest nicht ohne eine Klage zu riskieren.

Ein Notfall im Unternehmen tritt ein. Die gesamte IT, sämtliche Webseiten, der Onlineshop, die Social-Media-Accounts, schlichtweg alles zusammen ist nicht mehr erreichbar, keinerlei Zugang zu rein, gar nichts mehr – gewissermaßen der Super-GAU. Wer wünscht sich dann nicht sofortige Hilfe und die Beseitigung aller dieser Störungen und sämtlicher Ausfälle?

Diese Hilfe wurde unsererseits dem Plauener FitnessStudio zuteil. Wir ließen alles andere liegen, verschoben laufende Projekte um mehrere Tage und kümmerten uns sofort um die Situation. Nach nicht ganz zwei Arbeitstagen hatten wir wieder Zugriff auf sämtliche Ressourcen erlangt und alles lief wieder, wie es sein soll.

Auf unsere Vergütung, die Bezahlung unserer Leistungen warten wir bis heute vergeblich.

Hinzu kommt, dass hier unser Vertrauen auf das gröbste missbraucht wurde. Unterhielten wir zum Inhaber dieses Plauener FitnessStudios seit über 10 Jahren ein eher freundschaftliches Verhältnis. Man traf sich mal hier, man traf sich mal da, plauderte und wir übernahmen gelegentlich den einen und anderen Auftrag. Nie gab es Probleme jeglicher Art. Bis zuletzt.

Somit war unsere erste lehrreiche Erfahrung: Lass dir immer einen schriftlichen Auftrag geben, denn man weiß nie, was die Zeit bringt, wie sich etwas künftig entwickelt. Einen schriftlichen Auftrag selbst dann, wenn, wie in unserem konkreten Fall, mit dem Inhaber dieses FitnessStudio ein freundschaftlicher Umgang gepflegt worden war.

Mangelnde Zahlungsmoral war es nicht allein

Für den Fall, dass Sie an der Fortsetzung der Geschehnisse interessiert sind, warum unsere Erlebnisse mit diesem Plauener FitnessStudio nicht allein mit mangelnder Zahlungsmoral beschrieben werden können und was wir zusätzlich zur Nichtzahlung unserer Leistungen noch alles erlebt haben, was sich vom Inhaber dieses Plauener FitnessStudios zusätzlich ausgedacht wurde, Dinge und Situationen sogar vollkommen frei erfunden wurden, so lesen Sie gern weiter.

Ein Auftrag für einen Notfall

Eines Morgens rief mich der Inhaber dieses Plauener FitnessStudios an und sagte, er würde mich gern für seine gesamte IT sowie Internet und Social Media-Accounts des IRON FitnessStudio in Plauen und zur Betreuung seines Onlineshops buchen. Sein bisheriger IT-ler sei von plötzlich auf gleich verschwunden, habe ihn über Nacht sitzen lassen und sei inzwischen seit Tagen nicht mehr erreichbar. Gleichzeitig habe er seit Tagen keinerlei Zugriff mehr auf seine E-Mail-Konten sowie sämtliche Social-Media-Accounts (Google, YouTube, Instagram, Facebook) und seinen Onlineshop. Er sei vollumfänglich offline und vollkommen hilflos und wir mögen ihm bitte sofort helfen.

Für uns ist es selbstverständlich und in solch einem Fall sogar zusätzlich eine Herausforderung, die auch wir bei STEPHAN Digital nicht jeden Tag erleben, dass wir sofort halfen. Wir stellten andere, gerade laufende Arbeiten und Projekte zurück und machten uns unmittelbar daran, wieder Zugang zu sämtlichen Accounts zu erhalten.

Unsere Rechnung ist bis heute unbezahlt

Nach nicht ganz zwei Arbeitstagen hatten wir den Zugriff auf sämtliche Google-E-Mail-Konten wieder hergestellt, den Zugriff zu Facebook und Instagram ebenso und auch der Login zum Provider der Webseiten und des Onlineshops war wieder möglich.

Solche Arbeiten sind nicht lustig und eher als nervlich anstrengend zu sehen. Wer schon mal ein Passwort zurücksetzen musste und keinen Zugriff auf den dafür notwendigen E-Mail-Account mehr hatte, weiß vermutlich, wovon wir hier schreiben. In Summe ging es um die Wiedererlangung des Zugriffs auf 9 Accounts inklusive Provider-Accounts. Berechnet haben wir dafür lediglich unseren üblichen Stundensatz und verzichteten vollständig auf unseren sonst üblichen Zuschlag für Notfälle und Sofort-Leistungen.

Aber wie sich bald herausstellte, war das schuldig Bleiben unserer Rechnung nicht das Einzige, was sich der Plauener FitnessStudio-Betreiber ausdenken sollte. Ganz im Gegenteil, es hatte bislang nicht mal richtig begonnen.

Eine frei erfundene Rechnung als Gegenforderung

Statt unsere Rechnung zu bezahlen, vielleicht auch, sich auf eine Ratenzahlung zu einigen oder was auch immer – nichts von alledem. Stattdessen flatterte bei uns eine frei erfundene Rechnung ins Haus. Da standen zahlreiche, vollkommen abwegige Positionen darauf, wie Kosten für WhatsApp-Nachrichten in Höhe von 60,00 EUR pro Nachricht. Dann wurden uns für das Heruntertragen einer Couch schlappe 250,00 EUR in Rechnung gestellt sowie noch einiges mehr an dergleichen Unsinn.

Diese abstrusen Beträge summierten sich ziemlich genau auf die Höhe unserer Rechnung und es wurde Aufrechnung verlangt: Wir als STEPHAN Digital sollen auf unsere Vergütung für tatsächlich erbrachte Leistungen verzichten und im Gegenzug verzichtet der FitnessStudio-Betreiber auf die Bezahlung seiner frei erfundenen Rechnung.

Wer jetzt glaubt, das war alles. Weit gefehlt. Es wird noch viel heftiger.

Ein Inkasso-Unternehmen trat auf den Plan

Es verging geraume Zeit und wir warteten noch immer auf unser Geld. Vergeblich, denn statt einer Gutschrift traf Post von einem Inkasso-Unternehmen ein. Dieser Plauener FitnessStudio-Betreiber hatte ein Inkasso-Unternehmen beauftragt, seine frei erfundene Forderung bei uns durchzusetzen. Nicht nur, dass wir noch immer keinen einzigen Cent für unsere tatsächlich erbrachten Leistungen erhalten hatten, nun mussten wir uns auch noch gegenüber diesem Inkasso-Unternehmen erklären. Dass diese Person damit unseren seit Jahren gehegten und gepflegten Scorewert sowie unsere makellose Bonität gefährdete, kommt hier indessen noch erschwerend hinzu.

Wir widersprachen schriftlich dem Inkassoschreiben, erklärten ausführlich die Situation und gingen davon aus, die Angelegenheit wäre erledigt. Auch hier sollten wir uns irren. Es traf eine Mahnung des Inkasso-Unternehmens ein und wir mussten erneut schriftlich reagieren sowie das Inkasso dazu auffordern, den Vorgang vollständig aus unserer Akte zu löschen. Was diese wiederum nicht taten und stattdessen tatsächlich unseren Scorewert ins Negative korrigierten, was sich jedoch erst einige Zeit später herausstellen sollte.

Falls jetzt jemand glaubt, das war alles. Weit gefehlt. Es geht noch immer weiter.

Eine Plauener Rechtsanwaltskanzlei trat auf den Plan

Es traf ein zweiseitiges Schreiben eines Plauener Rechtsanwaltes ein. Diesen Rechtsanwalt nebst seinem Partner kannte ich seit über 30 Jahren persönlich. Hierhin wurde nun versucht, diese langjährigen Beziehungen der Parteien dahin gehend zu nutzen, dass wir ernsthaft, auf unsere Forderung vollständig verzichten und die frei erfundene Forderung des FitnessStudio-Betreibers als Aufrechnung akzeptieren. Natürlich lehnten wir dieses Ansinnen vollständig ab. Zwar wollte der Plauener Rechtsanwalt, nachdem wir in einem längeren Telefonat die Situation ausführlich erörtert hatten, vermittelnd tätig werden, von ihm gehört haben wir zum Thema bis heute nichts mehr.

Unser Fazit

Betrachten wir die Situation in ihrer Gesamtheit, so hat uns diese Person eine gewaltige Menge an Zeit, Energie und Nerven gekostet. Wie dieser Plauener FitnessStudio-Betreiber mit derlei Praktiken durchs Leben kommt, bleibt uns ein vollkommenes Rätsel. Offensichtlich scheint er auch von Karma nicht viel zu halten. Wir hingegen sind fest davon überzeugt: Das Karma holt jeden ein, früher oder später. Insofern: Viel Erfolg für deine Zukunft, lieber Inhaber dieses Plauener FitnessStudios.